Meine Festival- und vielleicht auch Konzertsaison ist soweit zu Ende. Aber es reicht auch. Wobei mir campen und Gepäck schleppen langsam echt Spaß macht! Gestern wohnte ich also Rock am See bei. Schon am Namen erkennt man, dass die Macher verzweifelt versuchen sich an eine kleine Version von Rock am Ring oder Rock im Park zu basteln. Es ist keine wirkliche Konkurrenz zu diesen Mega-Festivals. Das hat Vorteile, aber auch Nachteile, doch alles schön der Reihe nach...
Aufgestanden war ich 7 Uhr morgens und erstaunlicherweise merkte ich den Schlafmangel den ganzen Tag über gar nicht. Nach 350 km Fahrt kamen wir gegen 13 Uhr in Konstanz an und bezogen den Camping-Platz. Während Cathrin das Auto wegfuhr zum Parken, passte ich auf unser Gepäck auf. Neben mir sammelte auch eine andere Gruppe ihr Gepäck zusammen, doch irgendwann fiel mir was auf: die kamen VOM Campingplatz und gingen nicht HIN wie wir! Ich fragte was los wär und ein Mädchen erzählte mir, dass ihre Gruppe schon Freitag abend gecampt hätte. Während alle außer einer in der Stadt Party machen waren, zogen jedoch leider Diebe durch die Zelte und klauten schonmal 2 von ihren Tickets. Doch damit nicht genug, einer von ihnen, dem es nicht gut ging, war im Zelt geblieben. Als die Diebe ihn sahen, schlugen sie ihn zusammen und er endete mit einem Jochbeinbruch im Krankenhaus! WTF?! Wo waren wir gelandet??? Trotzdem hatten wir keine Wahl, wir mussten ja schließlich campen, nach 8 Stunden Festival, kann keiner mehr 4 Stunden nach Hause fahren! Aber wir hatten ein sehr sehr mulmiges Gefühl, was die anderen Leute auf dem Zeltplatz so anging...
Schließlich schlugen wir unser Zelt auf - an genau der Stelle, wo diese armen Leute ausgeraubt und zusammengeschlagen wurden. So ironisch es klingt, wir hofften einfach mal, dass der Blitz nciht zweimal an derselben Stelle einschlägt. Unsere Nachbarn erblickten uns 2 dann auch sehr schnell und so wurden wir gleich von 7 schwäbischen Jungs mit einem Bier-seeligen "HALLOOO!" begrüßt. Nach 15 Minuten Zeltaufbau und Einrichten, holten sie uns dann zu sich rüber und wir stellten schnell fest, dass es nette Jungs waren. Ungefähr in unserem Alter, verschiedene Charaktere, aber eine sehr ausgeglichene feierwillige Mannschaft, der wir uns gern anschlossen. Zu neunt ist immer besser als zu zweit.
So ab 15 Uhr waren wir dann beim Festivalgelände im Bodenseestadion. Ab 13 Uhr hatten die ersten Bands gespielt. Wie auf dem Southside bekamen wir "The Sounds" nur nebenbei mit und am Ende hieß es "ach DAS waren The Sounds! Die wollte ich mir doch eigentlich mal anschauen!" Was solls. Danach sollten Razorlight spielen, aber die hatten wohl einen Unfall mit dem Tourbus bei München und konnten nicht mehr rechtzeitig antreten. Spontan wurde eine Konstanzer Nachwuchsband engagiert, die sich sehr wacker schlugen. Auch NoFX schauten wir uns eher aus der Entfernung an, Cathrin mochte die zwar sehr, aber ich kann mit Punk-Rock nicht so viel anfangen. Ich sparte noch mit meinen Kräften und genos den Wein und nette Unterhaltungen mit fremden Tübingern (Grüße!!!). Dass Nicht-Studenten in Tübingen so diskriminiert werden, war mir bisher noch nicht bewusst! Während NoFX gab es plötzlich einen überraschenden Stromausfall, bzw. eine Überspannung oder was eben so passiert, wenn kein Strom mehr da ist. Gottseidank waren diese Jungs lustig und haben eine halbe Stunde Kasperle-Theater auf der Bühen gespielt und so die Stimmung weiter oben gehalten.
Gegen 17 Uhr sind wir dann aber mal von der Tribühne heruntergekrochen und schauten uns das ganze aus der Nähe an. Wir fanden einen schönen Platz auf der Höhe des Soundturm, von dem aus man alles gut sehen und hören konnte. Die Jungs stellten sich sehr gut als Bierlieferanten an, der Ansturm auf die Dixies war auch erträglich, das Wetter hielt, die Stimmung war gut. Als nächstes kamen dann die Sportfreunde Stiller - die mag ich ja sehr gern so vom persönlichen her und die Musik find ich durchaus Festival-tauglich. Die Sporties haben eine gute Show gemacht, deutlich mehr Leute drängten sich nun Richtung Bühne und spätestens bei einem kurzen anspielen von 54, 74, 90, 2010 waren wir alle dabei! Also die Sporties haben meine freudigen Erwartungen erfüllt :) *daumen hoch*
Und dann, ja dann... Also ich mag Billy Talent und ich hör mir die Musik auch an und mir gefällts. Damit war ich in der Gruppe schonmal so gut wie allein. Allein war ich mit der Meinung aber sicher nicht, wenn man sich ALLE Besucher von Rock am See anschaute. Soooooooviele schätzungsweise 18-jährige in diesem"ich trage ein Streifenshirt und Chucks und bin sooo originell!"-Stil sieht man selten. Ich unterstütze diesen Stil ja schon mal mehr als den Mannheimer Schlampen-Stil, aber gestern war es eben nicht zufrieden stellend. Gestern war das eher der untere Bereich der Skala, wenns ums gefallen geht. Ich muss aber auch zugeben, dass die kleinen Möchtegern-Rocker tendenziell attraktiver waren, als so manch NIN-Fan. Cathrin und ich hatten uns vorgenommen, jedem Typen mit NIN-Shirt ein Küsschen links und rechts aufzudrücken, aber die ersten 5 sind sofort rausgefallen. Bah... Aber einen NIN-Schnuckel haben wir doch erwischt *sexy* Der hat nicht schlecht geguckt!
Aber zurück zu Billy Talent. Die Band zog definitiv die meisten "Fans" an. Was man da halt so Fans nennt. Jedenfalls wars rappelvoll. Die Jungs beschlossen sich nach vorn durchzuschlagen nd mitten in den Pulk zu gehen. Nach 10 Minuten war ich wieder draußen. Ich verstehe dieses Scheiß-Rumgeschubse nicht! Ich will verdammt nochmal der Band bei der Arbeit zusehen und nicht Brei in der Rippenregion werden!!! Irgendwie schlug mir das auf die Laune, und auch das Gekreische von dem Sänger ging mir irgendwann auf die Nerven. Das kann der ja schon gut, aber bei JEDEM Lied - Nervfaktor hoch! Ich hoffte nu, dass sich die ganzen Kiddies so verausgaben würden, dass sie nach BT aufgeben und sich erstmal zurückziehen, auf dass nicht diese Schreikiner bei "Hurt" vorne stehen und alles ruinieren. Man erinnert sich hier gern an meine herzzerreißende Schilderung des Frankfurter NIN-Konzerts.
Und so wurde es langsam dunkel und nach Stunden (noch 8, noch 5 einhalb, noch 3, etc.) des Wartens kam die große Stunde immer näher. Von der ganzen Gruppe war nur noch Heiko bei mir und den hab ich dann standesgemäß eingewiesen. Er muss ja wissen, was gleich passiert :) Gottseidank ist er bei mir geblieben und hat mich aber auch während des Konzerts schön allein springen lassen etc. Ich war ja wegen NINE INCH NAILS da und nicht wegen irgendwelcher Jungs, bevor hier jemand Anspielungen macht. Der Arme. Aber da musste er durch! Und wie ich gehofft hatte, verzogen sich nach Billy Talent 80% des Publikums! MIR gefiel das ja, ich konnte ganz leicht nach vorn vor die erste Absperrung und das obwohl man da in den letzten 3 Stunden keinen Fuß bewegen konnte. Andererseits spricht es aber für den Misstand, den ich oben andeutete, was das Booking des Festivals betrifft. Nine Inch Nails waren auch Headliner beim Frequency oder beim Sziget, aber da kommen auch genug Leute hin, die auf NIN warten. Bei Rock am See kamen 80% eben nur für Billy Talent. Ich hab mit 18 ja auch noch nix von NIN gehört. Und deswegen wars irgendwo doch enttäuschend, wie sie alle abgezogen sind. Aber eben auch wieder nicht, weil ich so nen sauguten Platz hatte. Vorne waren auch nur NIN-Fans und keine anderen, so dass es eigentlich nach guten Voraussetzungen für ein Konzert aussah (NIN sind ja achso sensible Künstler, die sich beim Frequency furchtbar über die wartenden Ärzte-Fans aufgeregt haben).
Und dann gings los. Licht aus! Nanu, kein Intro? Trent gleich auf der Bühne am Mic? Des Rätsels Lösung:
Ohje was waren die angepisst! Verständlich! Lightshow gehört halt zum künstlerischen Gesamtkonzept dazu... Ich habe dann echt Angst bekommen, dass die das Konzert vielleicht gleich abbrechen. Aber dem war nicht so, im Gegenteil. Ich hatte das Gefühl, dass diese Aggressivität sogar irgendwie positiv zur Show beitrug. Schließlich war man sich einig, sowohl Band als auch Publikum wollten den Veranstalter am liebsten umbringen. Trent hat dass dann auch mehrmals deutlich kommuniziert ("There were years in my life when numerous biochemical substances were circling in my body and I wanted to like kill everybody everyday. Nowadays I'm doing quite fine, and I just want to kill this fucking promoter"). Ich fühlte mich der Band irgendwie näher. Im Gegensatz zu Frankfurt, wo man halt eine normale Show bekam, hatte man gestern das Gefühl, man könnte die Show nur durch wildes ausgelassenes Feiern retten. Bloß ja alles tun, was den Herren auf der Bühne oben gefallen könnte. So wurde die Show dann doch nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Sie wurde sogar richtig richtig gut! Mein Standard-Satz gestern war nur noch "Sie haben HERESY gespielt!" Viele meiner Wunschlieder wurden ja eh in Frankfurt erfüllt, also fehlten nur noch Sachen wir Heresy und Sin. Letzteres wurde nicht gespielt, aber dafür auch was vom neuen Album (The Good Soldier), was sehr chillig rüberkam. Closer ist live immernoch einfach fucking sexy. Bei Wish wund March of the Pigs wirds willenlos. Aber alles war erträglicher als im schwitzigen Frankfurt, da es etwas mehr Platz gab und keine pöbelns-schubsenden Leute. Man konnte einfach supergut abrocken! Und wieder diese wahnsinnige Energie, die man halt nur bei einem realen Konzert erleben kann. Ich hatte schon fast vergessen, wie das war. Und ich werde es wieder vergessen, aber ich hoffe ja noch, dass NIN irgendwann nach Deutschland zurückkehren. (Heute Nacht habe ich geträumt, sie würden ab sofort nie wieder in Deutschlan
Und dann kam "Hurt". Das Lied, wegen dem wir nach Konstanz gefahren waren. Das Keyboard wurde aufgestellt und ich dachte nur "Haltet bitte einfach eure Klappen! Bitte!!!" Trent fing an zu singen und um mich drumrum wurde für meinen Geschmack etwas zu laut mitgesungen. Aber erträglich. also nicht wirklich störend, ganz still wärs nur schöner gewesen. Aber wieder hat es wohl ein Arschloch in der ersten Reihe gegeben, der Head like a Hole hören wolte. Als ob es das nicht eh bei JEDEN VERDAMMTEN NIN-KONZERT AM ENDE GÄBE!!!! Diese ***********! Zack, Abbruch, irgendein Kommentar von Trent warum ers nicht spielt und ich steh wieder da mit offenem Mund und gebrochenen Herzen. Warum muss das immer mir passieren?! Was muss ich tun um Hurt live zu sehen? Ich bete, dass NIN einen Abstecher nach England machen, während ich dort verweile. Vor deutschem Publikum scheint es für mich einfach nicht zu klappen. Also wenn ihr euch fragt, warum ich immer so ein Geschrei um diese Hurt-Sache mache, dann stellt euch vor: ihr seid wieder 8 Jahre. Mutti sagt, ihr hättet die Vase zerbrochen aber das wart ihr gar nicht. Denn der Wind hat das Fenster aufgeschubst und die Vase vom Fensterbrett gefegt. ihr könnt nix dafür. Und ihr werdet beschuldigt. Ihr steht da und denkt "aber aber, das kannst du doch nicht machen. Ich hab doch nix getan!"
Außerdem noch mal der Link zu einem der bewegendsten Lieder der Welt, auch bezüglich der Lightshow (Kopfhörer auf und bis zum Ende durchhalten!!!):
Die letzten 3 Lieder wurden zwar nicht so zornig hingerotzt wie in Frankfurt, aber deprimierend war es trotzdem noch. Am Ende wurden alle Instrumente ordentlich zerhackt - der Frust musste raus. Naja, meine Stimmung war trotzdem großteils im Eimer, heute gehts wieder halbwegs. Diese Energie, wie gesagt...
Ich liebe Mannheim. Gestern war wieder mal der Beweis:
Situation 1: vorm Genesis 22 Uhr
Miri: "Anke hast du abgenommen?!"
Situation 2: Genesis 22.30, Anke aufm Weg zum Klo...
"Hola chica, eres muy guapa!" *schmacht* *schleim* (höö? mit schleimigen Spaniern werd ich nicht warm....)
Situation 3: Genesis, 23 Uhr, Anke läuft einmal rum...
"Hey du, DU siehst echt KLASSE aus!" - (hööö? unbekannte Frau macht Komplimente?) - "Ja wirklich. Also wenn ich ein Kerl wäre, ich würd alles mit dir machen! Du siehst richtig GEIL aus, da ist alles wo es sein muss!"
Und ganz ehrlich. Genau gestern haben diese Komplimente sooooooo gut getan :)
Stark fand ich aber auch die Oma in der Straba heute, bzw. als sie ausstieg. Das erste was sie nämlich gemacht hat, war ihre 0,5-l-Wasserflasche rauszukramen um damit den leicht qualmenden Papierkorb (bzw. den Kippenteil darin) zu "löschen". Ja das nennt man noch mündiger Bürger der Zivilgesellschaft!
Ambition, fighting, war, courage. Destruction, danger, fall, ruin.
The Tower represents war, destruction, but also spiritual renewal. Plans are disrupted. Your views and ideas will change as a result.
The Tower is a card about war, a war between the structures of lies and the lightning flash of truth. The Tower stands for "false concepts and institutions that we take for real." You have been shaken up; blinded by a shocking revelation. It sometimes takes that to see a truth that one refuses to see. Or to bring down beliefs that are so well constructed. What's most important to remember is that the tearing down of this structure, however painful, makes room for something new to be built.
Am Sonntag genoss Deutschland ja nach Wochen des Regens und der Mittelmäßigkeit einen echten Sommertag. 30° Celsius und keine Wolke am Himmel sorgten für einen Prima-Sommer-Sonntag und alle Welt ging an den Baggersee der persönlichen Präferenz. In meinem Fall war das der Silbersee in Bobenheim-Roxheim, der in diesem Jahr mein Favorit ist, da er einfach zu wenig Liegefläche hat, als dass tausende Menschen in ihm schwimmen würden. Allerdings sorgt der Mangel an schöner Uferfläche auch dafür, dass an eben dieser alle doch anwesenden Menschen ziemlich Sardinen-stylomäßig gestapelt werden. Die Alternative: Das Kieswerk...
Der Silbersee ist nämlich "ein Baggersee, der durch Erweiterung eines Altrheinarmes beim Abbau von Kies entstanden ist." (wikipedia)
Natürlich ist das Kieswerk ein Privatunternehmen mit dazugehörigen Privatgrundstück inkl. "Betreten für Unbefugte verboten", aber da gibts halt nicht nur Kies, sondern auch feinsten Strand-Sand und Platz, da sich diese nervigen Familien nicht hintrauen. Also stiefelt man durch ein Loch im Zaun, in 30 cm Entfernung am Ufer entlang, einen Kiesberg mit 45%-Steigung hoch zu den dünenartig aufgeschütteten Sandbergen.
Und da lagen wir dann vielleicht nicht mal eine Stunde in der prallen Nachmittagssonne am schönen See rum...
Idylle pur....
Es kam, was kommen musste. Nicht nur die Badegäste sind so schlau und denken sich "Hey, es ist gutes Wetter, lass uns ist Kieswerk einsteigen!" - auch der Eigentümer MUSS sich sowas denken... Es folgte der interessant zurückhaltende Auftritt eines Security-Manns (50 Jahre, kleiner als ich, piepsige Stimme - uuuh hab ich Angst!): "Ihr könnt dann schon mal euer Zeug zusammen packen!" Man muss festhalten, dass da ca. 50 Leute insgesamt so kreuz und quer rumlagen oder im Wasser waren, auf diese "Aufforderung" reagierten vielleicht 5 Leute gleich und machten sich innerhalb von 5 Minuten aus dem Staub bzw. Kieswerk. Wir entschieden uns nach 10-15 Minuten abwartens, uns das doch nicht antun zu wollen (zumal wir schon auf dem Hinweg auf der Zufahrtsstraße einem Auto des Ordnungsamts begegnet waren). Also Sachen gepackt, Sand ausgeschüttelt (schaaaaade!) und da wir ja nix riskieren wollten, sind wir dann auch richtig Haupteingang inkl. Securitymann gelaufen. Wir wollen doch nicht wieder so nach am Ufer langlaufen und vielleicht noch ins Wasser fallen... Nee...
Auf die Frage, ob wir durch das Haupttor, das nun offen war, rausdürften ernteten wir einen Blick, der uns unsere Dreistigkeit richtig schön vor Augen führte und die Aussage "Ich würd an eurer Stelle hinmachen, bevor es teuer wird!" - Na gut, dann gehen wir eben... Hat aber schon Spaß gemacht, sich so ein wenig mit der Obrigkeit anzulegen.
HEUTE nun schlug ich die Zeitung auf und was sehe ich...
Reaktion Nr. 1: Grad nochmal um ne Anzeige drumrum gekommen...
Reaktion Nr. 2: DIESE PFÄLZER!!!! :D
Wir Kinder im Juli geboren
Lieben den Duft des weißen Jasmin,
Wir wandern an blühenden Gärten hin
Still und in schwere Träume verloren.
Unser Bruder ist der scharlachene Mohn,
Der brennt in flackernden roten Schauern
Im Ährenfeld und auf den heißen Mauern,
Dann treibt seine Blätter der Wind davon.
Wie eine Julinacht will unser Leben
Traumbeladen seinen Reigen vollenden,
Träumen und heißen Erntefesten ergeben,
Kränze von Ähren und roten Mohn in den Händen.
Ich habe ja lange genug herumgeunkt, dass ich mein eigenes Leben habe und mich "Das Leben der anderen" nicht interessieren muss. Doch nachdem der Film ja nun sogar den Oscar abgeräumt hat, wurde es doch mal Zeit ihn sich bei Gelegenheit anzuschauen.
Zum Film: der Plot ist eigentlich recht schnell erzählt (ein Stasi-Agent soll ein Künstler-Paar abhören und erkennt nach und nach, dass er sein Leben doch eher anders verbringen sollte), was das Außergewöhnliche an dem Film ist, ist wohl die Intensität mit der die Figuren belebt werden. Ich habe selten Filme gesehen, vor allem deutsche, die so bedacht langsam und detailliert das Leben der Figuren behandelt. Und bewusst wird auf Klischees verzichtet, beispielsweise sind die Künstler gar nicht so aufrührerisch. Doch obwohl alles so langsam passiert, entwickelt sich ein Strudel der Ereignisse, die es so nur in einer Diktatur geben kann. Der Film wirkt manchmal auch eher wir eine Doku, da es eben recht wenig Geschichte gibt - aber gerade das lässt den Film zu Herzen gehen, da man beginnt, sich in die Personen hineinzuversetzen.
Ich würde den Film jedem empfehlen, der sich gern mehr mit jüngerer deutscher Geschichte auseinandersetzen möchte. Immerhin spielt der Film vor nur gut 20 Jahren. Da wurde ich gerade geboren - unglaublich, was sich seitdem in der Welt getan hat.
es geht auch an mir nicht spurlos vorbei und da heute ein Tag ist, an dem ich mich mutig genug fühlte um mich richtig zu erniedrigen, habe ich es getan. Ich habe mir meine allererste Anti-Falten-Creme gekauft. Schnüff!
Es fiel mir allerdings leicht, als ich hörte, dass bei der Stiftung Warentest diese Creme Testsieger wurde: