Kino

Dienstag, 17. Juli 2007

Das Leben der anderen

Ich habe ja lange genug herumgeunkt, dass ich mein eigenes Leben habe und mich "Das Leben der anderen" nicht interessieren muss. Doch nachdem der Film ja nun sogar den Oscar abgeräumt hat, wurde es doch mal Zeit ihn sich bei Gelegenheit anzuschauen.

Zum Film: der Plot ist eigentlich recht schnell erzählt (ein Stasi-Agent soll ein Künstler-Paar abhören und erkennt nach und nach, dass er sein Leben doch eher anders verbringen sollte), was das Außergewöhnliche an dem Film ist, ist wohl die Intensität mit der die Figuren belebt werden. Ich habe selten Filme gesehen, vor allem deutsche, die so bedacht langsam und detailliert das Leben der Figuren behandelt. Und bewusst wird auf Klischees verzichtet, beispielsweise sind die Künstler gar nicht so aufrührerisch. Doch obwohl alles so langsam passiert, entwickelt sich ein Strudel der Ereignisse, die es so nur in einer Diktatur geben kann. Der Film wirkt manchmal auch eher wir eine Doku, da es eben recht wenig Geschichte gibt - aber gerade das lässt den Film zu Herzen gehen, da man beginnt, sich in die Personen hineinzuversetzen.

Ich würde den Film jedem empfehlen, der sich gern mehr mit jüngerer deutscher Geschichte auseinandersetzen möchte. Immerhin spielt der Film vor nur gut 20 Jahren. Da wurde ich gerade geboren - unglaublich, was sich seitdem in der Welt getan hat.

Sonntag, 11. Februar 2007

In 3 Tagen bist du tot

Heute gab es Horror made in Austria. Und wie es bei Teenager-Horrorfilmen halt so ist, gibt es nicht allzu viel, was man über die Story verraten könnte. Es geht um 5 Jugendliche, die grad ihr Abi (oder eher die Matura) in der Tasche haben. Plötzlich gibt es SMS mit dem obigen Titel als Inhalt und bald beginnt dann auch schon das Sterben. Insgesamt gibt es wenig zu rezensieren, der Film war routiniert gedreht und erzählt, es gab aber auch keine großen Überraschungen. Also eine gute Produktion, die nicht den beliebigen Inhalt ausgleichen kann. Einziges Highlight ist wohl der zuckersüße Dialekt. Beispiel gefällig? Junge steht vorm Mörder, ganz ängstlich sagt er leise "Gehens, bitte". Super!

Insgesamt kriegt er 3 Sterne, weil er nicht wirklich schlecht war, für einen Videoabend reicht er, großes Kino ist aber was anderes. Na gut, der eine Tod, der war schon besonders eklig *grusel* Allerdings hab ich Dienstag auch SAW III gesehen und war somit abgehärtet.

Sonntag, 28. Januar 2007

Die Aufschneider

Sonntag abend, 20:30, Grünstadt - Sneak Preview. Es war wieder einmal so weit. Heute kam "deutscher Indiiiiiie!"

Der Film handelte von 2 konkurrierenden Kliniken, deswegen wohl auch der schni-schna-schnappige Titel. High-Tec-Klinik St. Georg hat gute Chancen im Kampf gegen die schnuffige Eichwald-Klinik, und in 10 Tagen ist es schon so weit. Eine Prüfungskommission kommt zum letzten Check beider Kliniken um dann zu entscheiden, welche Klinik in Zukunft noch von den gebeutelten öffentlichen Kassen getragen wird.

Sodann macht sich der Eichwald-Klinik-Leiter auf und engagiert einen, der sich "mit sowas" auskennt - heraus kommt eine rheinische Stimmungsmaschine à la Calmund, der die Eichwald-Klinik in einen Wellnesstempel verwandeln will. Auf der anderen Seite versucht man es mit Gefälligkeiten für die Kommission in Form einer neuen Leber für den nicht mehr allzu trinkfesten Oberprüfer. Und vor allem diese Leber dominiert weite Teile der Story...

Ich habe ehrlich noch nie sooo viele Leber-Witze gehört! Und massig Andeutungen auf schwule Ärzte gabs auch. Und dumme Krankenschwestern. Und Tussi-Ärztinnen, die dank Techtelmechtel mit dem Chef aufsteigen wollen. Also viele Zutaten auf - naja genaugenommen - niederem Niveau. Aber mal ganz im Ernst - zum Lachen hat es wirklich gereicht und das haben wir recht oft. Weite Teile der Story sind zwar vorhersehbar, aber WIE die Szenen dann gespielt wurden, das hat man immer nicht erwartet. Die Schauspieler machen den Film zu etwas gutem! Man war ja schon erfreut, als geneigte Stromberg-Guckerin, den Christoph-Maria Herbst als Klinikchef zu sehen, aber auch Cosma Shiva Hagen hatte eine süße Rolle und die anderen Schauspieler waren auch sehr passend besetzt.

Der Kino-Mann sagte, der Film wäre zuerst nur fürs Fernsehen bestimmt gewesen. Doch es ist gut, dass der Verleih sich für eine Kino-Veröffentlichung entschieden hat.

Also alles super in dem Film, aber ein Riesen-Manko gibt es: Mikrofone!!! Ich weiß nicht, was schwarze Balken kosten, aber 10 cm oben und unten hätten dem Film manchen unerwünschten Lacher erspart.

Fazit: 4 von 5 Punkten



Zusätzlich gabs am Film-Sonntag noch die "Jeepers Creepers"-DVD zusammen mit Flo. Nennenswert bei diesem Film, der wie ein gewöhnlicher Road-Movie anfängt, sind die trockenen Kommentare der Hauptcharaktere, die auf die Schwächen anderer Horrorfilme anspielen und ER - der Finst der Fürsternis! Für nen Horrorfilm war das ganze gar nicht mal so schlecht, für einen chilligen Sonntagnachmittag war er gut. 3 von 5 Punkten.

Video zum Film mit Ausschnitten

Dienstag, 23. Januar 2007

The Fountain

Ein Film, den ich am Samstag im Kino sah, und bei dem es mich doch fürchtet eine Review zu verfassen...
Es ist halt so unheimlich kompliziert oder anders gefragt: Übersteigt der Film meinen Horizont? Bin ich zu unkreativ um ihn zu verstehen? Geht es überhaupt um verstehen? hach...

Also ich versuche es mal mit einer inhaltlichen Schilderung:
Der Film spielt laut Trailer in 3 verschiedenen Zeiten, nämlich 1500, 2000 und 2500. Der Hauptteil der Geschichte spielt (aus meiner beschränkten Sicht heraus) im Jahr 2000. Dort geht es um ein junges Paar, Izzy und Tommy. Er ist Forscher und sucht ein Mittel gegen Krebs oder so eine ähnliche Krankheit, an der zufällig auch seine Freundin Izzy leidet. Also spinnt sich ein guter Teil der Geschichte um die Tragik des kommenden Todes von Izzy. Sie lebt ein wenig in den Tag hinein und schreibt ein Buch, wohl auch teils zur Bewältigung des psychischen Drucks und um sich abzulenken.
Ihr Buch macht den zweiten Teil der Geschichte aus, der in Spanien um 1500 spielt. Die spanische Königin(=Izzy) verliert mehr und mehr Einfluss und die Inquisitoren überziehen das Land mit Blut. Ihre letzte Hoffnung ist der Baum des Lebens (siehe Bibel ... ICH und Bibel!!!), den man in Südamerika im alten Reich der Mayas gefunden hat. So schickt sie also ihren besten Conquistador(=Tommy) um den Baum zu finden und ... und ... und .. ja ich habs nicht ganz gerafft, was das alles sollte mit dem Baum des Lebens, dessen Saft unsterblich macht usw. Jedenfalls wäre dann alles wieder gut in Spanien, wenn er den Baum findet.
Izzy schafft es nicht ganz das Buch zu vollenden und so soll Tommy die Geschichte fertig schreiben,doch er braucht anscheinend eine halbe Ewigkeit dafür, denn man sieht Tommy noch im dritten Teil der Geschichte, die im Jahr 2500 spielen soll. Man stelle sich vor:
Eine große Seifenblase, der Baum des Lebens darin, Tommy darin. Alles zusammen schwebt durch das Weltall auf einen Sternennebel zu, der bei den Mayas schon der Ort des Himmels war.

Na? Alles klar? Also Liebe und Unsterblichkeit ist wohl so das Hauptthema - klar, dass es mich überfordert.

Die "Geschichte" an sich ist also relativ schwer greifbar, noch irrwitziger wurde der Film dadurch, dass natürlich alles schön durcheinander war und nicht so chronologisch wie in meiner Schilderung. Aber ich glaube in diesem Film geht es nicht nur um die Story, der Film lebt durch die Inszenierung und die Schauspieler. An anderen Stellen wurde der Film mit Kubricks 2001 verglichen, was ich auch als relativ zutreffend einschätze (auch bei Kubrick kam ich mir überfordert vor ;). Es ist alles ein bischen wirr und der freien Interpretation überlassen ABER ein wahnsinnig tolles optisches Highlight, das macht den Film auch so mitreißend. Es sieht alles aus wie im Traum oder einfach nur traumhaft gut und klar und phantastisch verträumt gleichzeitig.

Ich habe mit Flo am Telefon schon diskutiert, wieviele Punkte der Film bekommt und ich schwanke immernoch, aber letzten Endes kann ich wohl ein "4,5 von 5 Punkte" stehen lassen. Einfach toll, wenn man mal einen etwas anderen Film sehen will.

Trailer:
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Montag, 15. Januar 2007

Mein Führer

Gestern also war ich im umstrittenen Film von Dani Levy. Der Inhalt ist schnell erzählt. Adolf Grünbaum, ein jüdischer Schauspieler und Professor, wird aus dem KZ Sachsenhausen geholt um direkt in die Reichskanzlei gebracht zu werden, wo er 5 Tage Zeit hat, den schwächelnden Adolf Hitler zu motivieren, auf dass er am Neujahrstag 1945 eine flammende Rede "wie früher" hält. Nebenrollen gehen an Goebbels, der sich das ausgedacht hat, Himmler, der nicht verstehen kann, wie man den Führer von einem Juden unterrichten lässt und Speer, der schwer damit zu kämpfen hat in welcher Verfassung sich sein geliebter Führer befindet.
Das Drehbuch schwankt zwischen komödiantischen Momenten und ernsten Gewissensfragen (Zitat: "Bringt mir meinen Juden! Tot oder lebendig! ... Lebendig natürlich!"). Einerseits ist es sehr lustig anzusehen, welche Fähigkeiten Grünbaum hat im Umgang mit Hitler, der mehr und mehr zur in der Kindheit missbrauchten Memme mutiert. Andererseits wird Wert darauf gelegt, wie man wohl mit so jemandem umgehen soll. Muss man Hitler nicht einfach umbringen, wenn man solch eine Gelegenheit ihm nahe zu sein hat?

Ich persönlich finde, dass dieser Spagat ziemlich gut gelungen ist. Ich hätte keine Freude gehabt, an einem Film, der Hitler nur durch den Kakao zieht, aber auch nicht an einem weiteren Schindlers Liste. Manchmal hat er allerdings seine Längen, aber auch das kann man nicht einfach nur negativ werten. Denn der Film braucht auch seine ruhigen Momente, in denen man ein bischen nachdenkt um daraufhin weiter die Absurditäten erkennen zu können. Sonst stumpft man schnell ab und reine Klamaukreiterei hätte der Film nicht verdient.

Besonders gefallen hat mir Helge Schneider als Hitler. Ich find diese Besetzung immernoch zum Brüllen! Aber wenn ich es nicht gewusst hätte, hätte ich Helge womöglich nicht erkannt, unglaublich einfach. Und die Szene im Abspann war super. Aber natürlich wieder mal nix verraten...

So ganz tief kam der Film aber nicht rein, Geldverschwendung war es aber auch nicht, also 3 von 5 Punkten.

Dienstag, 2. Januar 2007

Adams Äpfel

Mein Vorsatz für dieses Jahr heißt (bis auf weiteres): mehr Kino, mehr Konzerte, mehr Festivals. Zur Durchführung des Vorsatzes sind jederzeit Begleitungen gesucht und erwünscht!

Im Atlantis läuft mittlerweile in der 13. Woche der dänische Film "Adams Äpfel" und nach den überaus guten Bewertungen auf der Atlantis-Homepage, entschied ich mich mir diesen Film schleunigst anzugucken, bevor er evtl. aus dem Programm genommen wird. Der Mathe-Alex und die Mathe-Alex-Freundin Jana waren so nett mich zu begleiten.

Der Film handelt vom Neonazi Adam, der zu Pfarrer Ivan kommt um in dessen Kirche ein besserer Mensch zu werden. Scheint wohl Teil seines Bewährungsprogramms zu sein. Ivan ist das genaue Gegenteil von Adam: er sieht nur das Gute im Menschen, schlechte Dinge sieht er als Herausforderung des Teufels und überhaupt meint er, dass er bzw. Gott bisher noch jedem geholfen hat. Es entwickeln sich einige lustige Szenen aus der Tatsache heraus das Ivan ein derartig guter Mensch ist, dass das Publikum schon eher mit Adam in seiner Verwunderung mitfühlt und man sich so plötzlich auf der Seite des Neonazis sieht. Vom den ganzen kleinen Witzen mal abgesehen, die Ivan bringt, weil er einfach irgendwie nicht ganz an der realen Welt teil hat. Stichwort: "Das auf dem Bild ist doch nicht Hitler, Hitler hatte doch einen Vollbart..... Ach! Stimmt! Ist doch Hitler, hab ich wieder mit dem Russen verwechselt!"
Adams Aufgabe während seines Aufenthalts in Ivans Kirche ist es am Ende einen Apfelkuchen zu backen. Leider wird der kirchliche Apfelbaum zuerst von Raben, dann von Würmern und schließlich vom Blitz getroffen. Und mit jeden Stück des Niedergangs des Apfelbaums scheint auch Ivan aus seiner Traumwelt geholt zu werden, denn Adam hat sich vorgenommen ihm klar zu machen, dass er sich nur alles schön redet aber nichts bewirkt.
Das große Ende ist wahrlich sarkastisch, herrlich - einfach meisterlich. Selten so gut gelacht! Aber natürlich werde ich das nicht verraten.

Auch die Schauspieler sind super. Natürlich dachte ich, ich würde dänische Schauspieler nicht kennen. Doch nach 5 Minuten gab es dasselbe Aha-Erlebnis wie in Casino Royale - "den kenn ich doch!" Und zwar wird der Pfarrer Ivan gespielt von Mads Mikkelsen, den der geneigte Filmfestivalgänger aus "Prag" und der Rest der Welt als James Bond-Bösewicht kennt. Von Film zu Film darf er offnsichtlich mehr reden und aus anderen Körperöffnungen bluten. Aber genug der Andeutungen. Wenn ich den Film jemals als DVD bekomme, werde ich eh alle die ich kenne zwingen, ihn sich anzuschauen!

Bewertung: 5 von 5 möglichen Punkten!

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