Mittwoch, 5. Juli 2006

... bei einer öffentlichen Veranstaltung laufen

Gestern, bei 35° Nachmittagshitze, auf dem großartig asphaltierten Hockenheimring, sollte ich also zum ersten Mal in einem Pulk von anderen schwitzenden, keuchenden Menschen laufen.
Wunderbare Vorstellung. Und hier die Erfahrung im Detail:

1. Die Startaufstellung:
Man müsste meinen, die fittesten Menschen der Welt stehen vorn. Als ich nach 5 Metern den ersten Bierbauch sehe, werde ich unsicher. Die richtige Startposition, so wurde mir erklärt, ist nämlich wichtig. Steht man zu weit vorn, behindert man die richtig guten Läufer. Könnte schmerzhaft werden. Steht man zu weit hinten, muss man die ganzen langsameren Leute überholen.Das verspricht unangenehme Rückenansichten, sowie unnötige Kurzsprints beim Überholvorgang. Das ist also das Grundproblem. Das nächste: Ich kenne meine eigene Stärke nicht im Vergleich zu anderen. Das übernächste: der offensichtlich falsch eingeordnete Bierbauch. So stehe ich also grübelnd da und weiß nicht wohin.
Die Lösung: sich einfach nicht beeinflussen lassen, Musik einstöpseln, leicht federn zu den Infadels losspringen und sich grazil durch die Menge schlängeln.
2. die Aussteiger:
Man müsste meinen, bei einem Lauf laufen nur Leute mit, die sich nicht nach 1 km aufgeben und peinlich die restlichen knapp 4 km gehen. Während ich also die ersten 2 Kurven hinter mich bringe und mich emotional auf die laaaaange Parabolika-Gerade einstelle, merke ich wie Platz wird. Einerseits streckt sich das Feld, wenn es nicht in Kurven ist, andererseits gehen die ersten Frührentner. Gut, denke ich mir, die dürfen das. Bei der Hitze... Wer sich da nicht den ganzen Tag über schon vorbereitet hat durch Trinken und sowieso im Leben schon mehr gesehen hat als ich, der darf auch aussteigen. Aber 500m später habe ich dann Leute gesehen, die bei dieser Veranstaltung offensichtlich nichts verloren haben. Leute ohne Ehrgeiz, ohne realistische Selbsteinschätzung, Leute die mir nur Frischluft und Laufplatz wegnehmen. Da werd ich gemein. Ich habs schon schwer genug...
3. Die schwindende Motivation der letzten 1,5 km:
Man müsste meinen, wer sich zur Halbeit noch fit fühlt und von der Hitze noch gar nicht so mitgenommen ist, der schafft auch den Rückweg locker federnd. Die Spitzkehre ist bezwungen, der RÜCKWEG ist offiziell angebrochen - alles prima? Prinzipiell schon, Problem: die Sonne scheint mir ins Gesicht, wo die Sonnencreme schon runtergeschwitzt ist. Das Salz läuft mir in die Augen. Schmerzen, Sichtreduktion. Außerdem sind wieder mehr Kurven, d.h. das Feld wird enger. Die Geher dürfen anscheinend nicht aufm dem Rasen gehen und blockieren die Strecke. Der Asphalt stinkt übrigens ein wenig, zumindest ist die Luft ganz schön trocken. Durst, Hitze. Das Kühlungssystem meines Körpers gelangt langsam an seine Grenzen.
Gedanken: "Du könntest ja auch laufen, bevor du umklappst. Du weißt, dass du manchmal zuviel verlangst und dein Kreislauf nicht mitmacht. - Nein, du ärgerst dich zu Tode und fühlst dich scheiße, wenn du es nicht schaffst!"
Am schlimmsten war die Zielgerade, denn zuerst kam das große Start-Tor, wo man gestartet ist. Davor stand Stefan mit der Kamera im Anschlag und musste mich demütigenderweise fotografieren. Wie soll ich denn bitte auf diesen Fotos gut aussehen? Schätzungsweise sehe ich so aus, wie eine Feuerwurst in zu engem Darm. *GGG* (sucht man so etwas bei Google findet man kein Bild) Also, der Versuch auf die letzten 500m noch gut auszusehen und die Einsicht, dass das heute nichts mehr wird deprimieren. Dann das Start-Tor wo man denkt "Dich kenn ich doch, ist jetzt Schluss?" und dann die letzten 200 m zum Zieltor. Grausam! Diese Gedanken an gehen werden immer stärker... Aber ich habs durchgezogen und bin echt so ziemlich mit letztem Willen auch die letzten Meter gelaufen.

Fazit: Zielzeit war 30 Minuten, Netto-Endzeit: 29:50 --- Wenn das mal keine Punktlandung ist.

Diplomatie

Es tut, so glaube ich, gut, aufzuschreiben, was man lernt und für wichtig erachtet.
Heute: Diplomatie

Die einfachste und älteste Diplomatieform ist die bilaterale (zweiseitige), also Diplomatie zwischen zwei Staaten. Eine weitere ist die multilaterale (mehrseitige) Diplomatie, wobei viele Staaten gleichzeitig zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen versuchen, das dann für alle verbindlich ist. Im Gegensatz zu diesen Formen steht der Unilateralismus (Alleinhandeln), wo ein Staat nur im eigenen Interesse handelt, ohne Absprache oder Rücksichtnahme auf anderen Nationen. Wikipedia

GESTERN hab ich mich in Politik gefragt, was denn nochmal Multilateralismus zu bedeuten hat, aber im Rahmen einer Gruppenarbeit mit 6t-Semestern ist man doch etwas verschüchtert. Motto: "Merken, Anke, und nachschlagen! Klappe halten und weitermachen."
Wenige Stunden danach habe ich Anna gefragt. Während Anna versucht hat es zu erklären, sagte Stefan, ich solle mal über Diplomatie lesen. (Stefan kann offensichtlich eh die ganze Wikipedia auswendig.)
Und siehe da, der Kreis schließt sich. Stefan hat wiedermal recht und ich sollte mehr Wikipedia lesen!

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