Southside - Ein Fest!
Jetzt bluten mir ja gleich schon beim Gedanken an die Länge dieses Beitrags die Finger... Aber gut, 4 denkwürdige Tage brauchen ja auch eine denkwürdige Umschreibung. Den ganzen Tag überlege ich schon was ich zuerst schildere und vor allem wie. Stichpunkte wär halt schon einfacher, als sich des vollständigen Satzbaus zu bedienen. Aber irgendwie bringts das dann wohl doch nicht und ich sollte bei der guten alten chronologischen Schilderung der Ereignisse bleiben.
Hey ho - let's go!
Donnerstag, 21.06.07
Wetter: Mehr schlecht als recht, leichter Nieselregen, aber nix dramatisches - zuhause zumindest. Im 300 km entfernten Austragungsort kommt es zur Katastrophe, da unter dem Sturm, der dort wohl herrscht, das CocaCola-Zelt nachgibt und ein Stahlträger auf einen Rettungswagen fällt. Ein Sani stirbt wenig später im Krankanhaus und ein anderer kämpft immernoch um sein Leben. Wir haben davon gar nix mitbekommen, da das Wetter unterwegs nur normal schlecht war. Erst abends fragte Mama ganz panisch ob alles okay wäre, aber da standen die Zelte schon längst und es war nur mittelmäßiger Wind eigentlich.
Ansonsten fuhren wir am Donnerstag gemeinsam und gemütlich nach Neuhausen ob Eck bei Tuttlingen (60 km südlich von Stuttgart). Alex fuhr mit Sebastian und Dani größtenteils vor und Cathrin und ich bewunderten die wunderschön verregnete, graue, und mit Baustellen übersähte Landschaft von hinten. Also eine recht unspannende Fahrt. Und so richtige SoSi-Kolonnen bildeten sich auch erst in Tuttlingen, also 5 km vom Gelände entfernt - wenigstens kamen wir also schnell an (ca. bissel mehr als 3 Stunden waren es). Dann wurde auch schon gepackt - also vor allem gut angepackt - und der ganze Kram vom Parkplatz runter (100 m), zum Festivaleingang (100 m), das ganze Gelände entlang bis zur Nähe des Bühneneingangs (gefühlte 10.000 m) geschleppt. Das ganze 2 oder 3 mal laufen und man ist gut platt. Aber die Plätze in der ersten Reihe muss man sich auch erarbeiten. Wir fanden dann einen schönen Zeltplatz mit ausreichend Platz für unsere Zelte und den Pavillon und Möglichkeit für späterkommende 17-jährige mit ihren Zelten wiederum. Zelte und Pavillon waren dann auch recht fix aufgebaut, aber die Schlepperei der ganzen Ernährungseinheiten (Raviolidosen) brauchte halt doch seine Zeit. Ich glaub kurz nach 21 Uhr waren wir dann endgültig fertig und konnten guten Gewissens die Einweggrills anwerfen.
Im Lauf des weiteren Abends schlossen wir dann auch die Bekanntschaft unserer nördlichen Zeltnachbarn. Das waren 3 lustige Bayern (Flo, Dominik und Andi - die Namen konnte ich mir wirklich leicht merken!), die jeden Tag ein Stück besser gemacht haben, allein durch ihren Dialekt. "Leckts min Oarsch!" - Herrlich! unsere Zeltnachbarn im Westen waren nicht so der Bringer. Nachdem ich meine Mühe hatte unseren Platz gegen sie zu verteidigen und es dank Unterstützung dann doch schaffte, sprachen sie kein Wort mehr mit uns. Nun gut. Die Nachbarn im Süden waren noch ne Runde dekadenter als wir: Doppelpavillon und Strohballen konnten nicht mal wir bieten. Von denen haben wir aber auch nicht viel mitbekommen. Ganz im Gegenteil dann die Nachbarn gen Osten! Ich mag die Kaiser Chiefs, hätte sie auch gern auf dem Festival gehabt. Aber vielleicht war es besser, dass sie nicht da waren, denn beim aktuellen Hit "Ruby" hätte es vielleicht zu Ausschreitungen kommen können. Denn diese Nachbarn befanden sich quasi genau hinter meinem Zelt, es waren ca. 20 Leute. Die waren glaub ich schon nett und cool drauf. Aber sie wollten immer nur "Ruby" hören. Und sie hörten es! Immer wenn es kam wurde herzhaft miteingestimmt (Ruby Ruby Ruby Ruby - ah aha ahaaaa) und bei Dauerrotation ließ man auch beim sechsten Mal nicht nach. Morgens, mittags, abends: "Spiel mal "Ruby"!"
Sonst ein cooler Platz: wenige Meter zu den Dixies, aber weit genug um keine negativen Folgen resultierend aus dieser Nähe zu spüren. 50-100 m zu den Luxuseinheiten (Duschen, Klos, Waschbecken, Trinkwasser) und ein Blick auf die Bühne. Der Bühneneingang war auch nur 2 Gehminuten entfernt. Perfekt!
Freitag, 22.06.07
Wetter: Aufgewacht gegen 9 und umgeben von grau-weißen Schleierwolken. Irgendwann in der folgenden Stunde fing es dann auch an zu regnen. Zunächst annehmbar, alles okay solange es wieder aufhört. Nach einer Stunde werden pessimistische Stimmen laut. Ich sehe immernoch vorwärts, ansonsten tröstet mich der Gedanke an Regenschirm, Regenjacke und Regenhose - schließlich muss es ja einen Grund geben, warum ich soooo viele verschiedene Klamotten eingepackt hab (Regensachen für Regen, warme Sachen für Kalte, kurze Sachen für Sonne und alles in 3facher Ausfertigung falls man so viel schwitzt dass man sie mehrmals täglich wechseln muss - ja diese Tasche war verdammt schwer!). Nun gut, nach 2-3 Stunden hörte es dann tatsächlich auf zu regnen und zwar passend vor den ersten Bands. Der Zeltplatz sah dann erstmal so aus:
Ich hab mich dann noch mal ne Stunde ins Zelt verkrochen und war dann wieder fit als es losging zum Bühnengelände. So ein Nickerchen zahlt sich wirklich aus. Musikmäßig war der Freitag geprägt von viel Rumgerenne und heftigem Weinkonsum. Ganz ehrlich, es war evtl. ein bischen zu viel. ;o) Hab schon ein bissel was verpasst irgendwie. Aber das ist nicht so schlimm, da eh noch sooooviele Eindrücke hinterherkamen, hätt ich mir eh nicht merken können. Angefangen haben wir mit Virginia Jetzt!, dann rübergerannt zu den Manic Street Preachers, wieder rüber zu Less than Jake. Bei denen ging mal voll die Drecksau-Party ab. Es war nämlich so, dass ca. 50 m hinter den Bühnen der Soundturm stand und dazwischen verlief ein abgesperrter Graben, der das Publikum also in 2 Hälften teilte. Und da der Untergrund dank des Starkregens so aussah
konnte man sich PRIMA mit Matsch und Grasresten bewerfen, was wirklich eifrig betrieben wurde. Auch die Band blieb nicht verschont, machte sich dann aber irgendwann einen Spaß draus. "Do you think Incubus (Marilyn Manson etc.) would play on this stage? Noooooo. All other bands are pussies!!!! And what about the people in the back? All pussies!" So dass dann der Matschkrieg nicht mehr nur zwischen links- und rechtsseitigem Publikum tobte sondern der ganze Mist auch nach hinten flog. Was fürn Spaß. Leckts min Oarsch! Doch weiter rüber zu Incubus. Sehr süßer Sänger - auch in Realität. Ansonsten wurde der Hört-sich-wirklich-an-wie-auf-Platte-Test bestanden und man konnte danach mal eine kleine Ess- und ja Trinkpause einlegen. Darüber hab ich dann die Editors verpasst, also ich hab sie halt gehört aber hingehen wollte man nicht mehr, schade im Nachhinein. Außerdem standen wir ja bereit für Marilyn Manson, aber den hab ich auch nicht mehr ganz gerafft... Hat aber die anderen auch nicht so angesteckt, und da "Heart-shaped glasses" (das neue Lied ist gar nicht so schlecht, das haben alle gesagt) nicht unter den ersten 5 Liedern waren sind wir dann doch wieder rüber zu Me first and the Gimme Gimmes gegangen, die wirklich alle möglichen Lieder sehr lustig gecovert haben. Da kam schon Stimmung auf, aber an Less than Jake kamen sie nicht ganz ran. Vielleicht waren wir (eher ich) schon zu platt. Ansonsten ein spaßiger erster Matsch- und Regentag!
Samstag, 23.06.07
Wetter: Schon in der Nacht rüttelte es ordentlich am Zelt, aber durch die Oropax merkt man bei dem Blutzustand eh nix mehr. Gott schütze die Oropax. Aber irgendwann ließen die komischen Inhalte meines Blutes ja auch in ihrer Wirkung nach und ich merkte, dass es total windig ist. Zu windig zum weiterschlafen, also geht man halt mal raus und guckt ob alles in Ordnung ist. Es fühlte sich dann doch recht frisch an. Ich schätze mal 15 Grad und Windstärke 8 oder mehr. Die ersten Pavillone wurden zumindest schon mal zerlegt (vom Wind) und neben meinem Zelt lag ein einsames Innenzelt. In der Nacht kamen wohl auch schon ein paar Schweizer vorbei, die dann überlegten, ob das ihr Zelt sei oder ob ihres nicht doch schon einen Kilometer weiter sein müsste.
Irgendwann ließ der Wind aber auch ein bischen nach und nach einem kurzen Regenschauer gab es einen fantastischen Regenbogen
Also konnte man doch recht locker mal zu den Bands gehen, außerdem war sogar der Matsch auf einen erträglichen Zustand getrocknet. Achja, Gott schütze auch Aspirin. Denn nach einem Nickerchen ging es dann gegen 6 mal los mit Kings of Leon, die ein wirklich gutes Konzert hinlegten. Sehr coole Ausstrahlung und perfektes Zusammenspiel, außerdem hat dieser Sänger einfach mal ne sehr ausgeprägte Stimmt, das Gekrächze bei "Charmer" war einfach ansteckend (und auch wie auf Platte...). Auf meiner persönlichen Liste am Ende das viertbeste Konzert. Aus dem stressigen Freitag hatte ich dann ja auch 2 Sachen gelernt. Erstens, zuviel Rennerei macht keinen Spaß, Spezialisierung statt Generalisierung passt mir dann doch lieber. Zweitens, nüchterner machts mehr Spaß, zumindest ein bischen nüchterner! Also verzichtete ich auf Juliette and the Licks (das auf was man "verzichtet" hört man ja trotzdem noch entfernt und siehts auf Leinwänden) und wir warteten auf Sonic Youth, die mir persönlich aber nicht so viel gaben. Überall lese ich heute gute Kritiken, aber mich haben sie nicht gepackt, vielleicht hör ich die auch einfach zu wenig. Placebo haben wir uns dann auch noch fast komplett angeschaut, aber ich merke schon wie mein Gedächtnis wieder schwindet. Ich weiß aber noch, dass ich das Konzert gut fand. Ich bin aber auch froh, nicht im Dezember zum Konzert in Mannheim gerannt zu sein, denn ich glaube es hätte sich nicht ganz gelohnt. Aber ich kann sagen, dass ich Placebo dann doch noch gesehen hab. Eigentlich waren wir aber nur bei Placebo um einen Platz für Pearl Jam zu sichern.
In der Pause hatten Dani und ich dann auch einen Spitzenplatz mittig vor der Bühne, aber alle anderen waren verschwunden (bei Dropkick Murphys oder sonstwo) und auch die Kommunikation mit meinen Nite-Club-Leuten klappte nicht ganz, so dass Dani und ich dann doch noch die anderen suchen wollten und dafür diesen Platz aufgaben. Aber weit weg mussten wir nicht und wir fanden Sebastian und Alex mit denen wir dann Pearl Jam genossen haben. Ja, Pearl Jam sind nach wie vor toll. Ich habe ja immer Angst, dass Bands die mir gefallen live schlecht sein könnten, aber Pearl Jam waren es nicht. Es gab eine Stunde lang "unbekanntere" Lieder zu hören, bis dann endlich die Masse befriedigt wurde und Sachen wie "Alive" und "Keep on rockin in the free world" gespielt wurden und das gesamte Publikum dann auch mal mitging. Das hätte das Publikum gerne auch schon früher tun können, aber sein Mit-Publikum kann man sich ja als Teil-Publikum nicht aussuchen. Insgesamt in meiner Liste das fünftbeste Konzert. Und obwohl Pearl Jam eigentlich Headliner waren kam doch noch eine Band nach ihnen und womit? MIT RECHT! Der gesamte Pearl-Jam-Pulk wanderte nach rechts um sich (nicht nur mangels Alternative ;) ) die Queens Of The Stone Age anzuschauen.
Da hatte ich mal wieder so einen Moment wo mir auffällt "Moment mal, du wusstest gar nicht wie die aussehen, aber sie entsprechen definitiv nicht dem was du dachtest, wie sie aussehen würden!" Irgendwie hatte Josh Homme was von Elvis. Aber die Musik nicht! Mein Gott, was waren die gut. Was kann der Mann singen, was beherrschen die ihre Sache! Das ist jetzt definitiv mal zwischenzeitlich meine neue Lieblingsband. Auf meiner persönlichen Liste der Top-Auftritte geht es jetzt doch etwas krude zu. Sie waren besser als Kings of Leon und Pearl Jam - ganz vorne dabei, aber da warten ja noch 3 Bands. Ich würde sagen, die Queens bekommen einen Ehrenplatz. Sie waren einfach so gut, dass sie nicht vergleichbar sind, mit den anderen. Punkt. *muss Queens hören - jetzt*
Sonntag, 24.06.07
Wetter: Wem es noch nicht in meiner bisherigen Schilderung auffiel, es gab 2 Tendenzen beim Wetter. Es wurde zunächst von Tag zu Tag erträglicher (Sturm - Starkregen - Wind), aber auch im Tagesverlauf besserte es sich an jedem Tag, so dass wir abends bei den Konzerten nie einen Grund zur Beschwerde hatten. Und diese Tendenz gipfelte im Sonntag, an dem fast ausschließlich die Sonne brutzelte, sich jeder einen Sonnenbrand wegholte, der das nicht schon am Samstag geschafft hatte (Grüße an Cathrin) und endlich die kurzen Sachen rauskommen durften.
Der Sonntag begann also extrem gut gelaunt (meinerseits zumindest) und die Queens-ige Stimmung hoffte darauf weiter hoch gehalten zu werden, denn der Sonntag versprach eine wahre Masse guter Bands. Doch zunächst musste der preußische Ordnungssinn herhalten und ich hab glaub ich als erste von uns mal angefangen die Sachen zusammenzupacken. Bei meinen Massen an Gepäck musste ich das aber auch um mit den anderen mitzukommen *G*. Also packten wir hübsch alles nach und nach zusammen um dann wieder der Schlepperei zu fröhnen. So eine Landebahn ist dann doch recht lang! Hach wie schön sich die Tasche in die sonnenverbrannten Schultern eingeschnitten hat! Und dann ging es gegen 15 Uhr mit kleinem Reisegepäck zum Bühnengelände, wo uns großartiges Erwarten sollte. Vor allem am Sonntag stapelten sich die populären Bands und überschnitten sich mit schöner Regelmäßigkeit. Eigentlich wollte ich ja gern Mogwai sehen, das hab ich aber nicht mehr geschafft, aber ich glaub soviel hab ich da nicht verpasst. Auf dem Weg zur Green Stage musste ich dann mal noch Modest Mouse ausblenden (hätt ich ja schon gern gesehen), denn Arcade Fire warteten. Von denen hab ich mir ja sehr viel erwartet, sie wurden auch angekündigt als "die Band, die unsere Herzen erwärmt". Und hier haben wir dann Platz 3 der besten Konzerte des Southside.
Was für eine tolle Band (der Teenie in mir sagt "was für ein süßer Sänger!"), was für eine warme Atmosphäre, was für ein freudiges Strahlen auf den Gesichtern überall. Haben mir wahnsinnig gut gefallen und der Band ging es glaub ich auch so. Danach gab es eine kleine Essenspause zu den Klängen von Bright Eyes und Bloc Party, wirklich gesehen haben wir die nicht, aber das was ich mitbekam war nett. Da hätte man aber auch wirklich das ganze Konzert sehen müssen und nicht nur die letzten 20 Minuten um etwas davon zu haben. Alsdann begann das Warten auf die Band, wo ich mich so gefreut habe, als ich sie auf dem Line-Up entdeckt hatte: Interpol. Doch zunächst gab es einen traurigen Moment zu verarbeiten, denn alle gedachten dem verunglückten Sani mit einer Schweigeminute und tobendem Applaus für die ehrenamtlichen Helfer, die uns das Festival ermöglichten. Es tat gut, auch mal an die Menschen zu denken, die so selbstlos dafür sorgen, dass alles reibungslos abläuft. Die Stimmung war dann natürlich ziemlich gedrückt und man fühlte sich irgendwie schlecht beim Gedanken daran, gleich wieder Party machen zu sollen. Aber mit Interpol kam definitiv die richtige Band und ihr neuer Song "Pioneer to the Falls" (rechtsklick - öffnen in neuem Tab) hat die Stimmung perfekt aufgefangen. Interpol kommen somit auf Platz 2 meiner besten Konzerte. Wie alle Bands wurde der Hören-sich-an-wie-auf-Platte-Test bestanden und sogar übertroffen. Ich liebe einfach diese melancholische Stimmung, die sie verbreiten. Und ich liebe es, wenn eine Band ihre Musik und die Liebe, die darin steckt, rüber bringen können. Ich könnt schon wieder heulen, so schön und doch traurig war es. Hört euch einfach mal das Lied oben an. Ich war somit endgültig glücklich. Interpol hatten mich nicht enttäuscht und nur das zählte in diesem Moment. Ich war glücklich und konnte die ganze Zeit innerlich nur seufzen. Doch da kam noch was... Zunächst gings wieder ans angefangene- und- bereits- voll- laufende- Konzerte schauen. Zum einen wären da die Fantastischen 4, die dafür gesorgt hatten, dass nur wenige Interpol anschauten und wir einen so tollen Platz hatten (der mir mein Gehör zerlegt hat). Eine Riesentraube war da vor der Green Stage, so dass wir zwar alles sahen, aber halt nicht wirklich drin waren im Getümmel. Aber die Fantas muss ich mir irgendwann auch mal voll angucken. Das find ich das tolle an so einem Festival, dass man es einfach so in Kauf nimmt sich Bands NICHT anzusehen, nach denen man sich im normalen Leben die Finger lecken würde! Nach den Fantas chillten wir noch zu den Klängen von Snow Patrol (hören sich auch an wie auf Platte - abgehakt) und dann suchten wir uns einen Platz für den Headliner des Sonntags - die Beastie Boys! Und da war ich ja eigentlich eher skeptisch gespannt, denn die Beastie Boys hab ich nie wirklich gehört und hab nicht verstanden, warum die denn Headliner sein sollen. Aber schon der Bühnenaufbau mit lustig geformten LED-Bildschirmen versprach einiges an Show. Und dann gings auch schon los! THERE AIN'T NO PARTY LIKE A BEASTIE BOYS PARTY!!!! Wie krass die abgegangen sind... wie übel die ansteckend waren... wie lustig... sensationell... es hat einfach nur übel gerockt und extrem viel Spaß gemacht! Definitiv Platz 1 auf der Beste-Konzerte-Liste, ohne Vorankündigung direkt an die Spitze geschossen, Beastie Boys kennen und lieben lernen! Ich hätt am liebsten den ganzen restlichen Abend spackig rumgepost und jeden Satz mit "YAAAAA!" beendet, aber irgendwie fehlen mir die Skills :o) Und die anderen haben komisch geguckt. :o) Nicht dass ich noch meine Freunde verliere, weil ich mich aufführe wir 20-Jahre-im-Geschäft-Hip-Hopper. Ich war total infiziert und bins immernoch, dabei hat Stefan doch noch gesagt "Aber Anke.... KEINEN HIPHOP!" - es tut mir leid - ich kann nicht anders. Ich muss die Beastie Boys lieben!
Der Rest ist Geschichte, nach dem Konzert gings ab nach Hause. Zunächst mussten wir zwar noch tatsächlich 45 Minuten warten bis wir vom Parkplatz runterkamen, aber das alles war nicht so schlimm, da es doch tatsächlich noch einmal anfing zu regnen und zwar als wir 5 Meter vom Ausgang entfernt waren. Danke Southside war toll mit dir! Danke für den nassen Abschiedsgruß, durch dich haben wir gelernt wieviel Spaß man mit Wetter haben kann!
<--- end of text ;o)
Hey ho - let's go!
Donnerstag, 21.06.07
Wetter: Mehr schlecht als recht, leichter Nieselregen, aber nix dramatisches - zuhause zumindest. Im 300 km entfernten Austragungsort kommt es zur Katastrophe, da unter dem Sturm, der dort wohl herrscht, das CocaCola-Zelt nachgibt und ein Stahlträger auf einen Rettungswagen fällt. Ein Sani stirbt wenig später im Krankanhaus und ein anderer kämpft immernoch um sein Leben. Wir haben davon gar nix mitbekommen, da das Wetter unterwegs nur normal schlecht war. Erst abends fragte Mama ganz panisch ob alles okay wäre, aber da standen die Zelte schon längst und es war nur mittelmäßiger Wind eigentlich.
Ansonsten fuhren wir am Donnerstag gemeinsam und gemütlich nach Neuhausen ob Eck bei Tuttlingen (60 km südlich von Stuttgart). Alex fuhr mit Sebastian und Dani größtenteils vor und Cathrin und ich bewunderten die wunderschön verregnete, graue, und mit Baustellen übersähte Landschaft von hinten. Also eine recht unspannende Fahrt. Und so richtige SoSi-Kolonnen bildeten sich auch erst in Tuttlingen, also 5 km vom Gelände entfernt - wenigstens kamen wir also schnell an (ca. bissel mehr als 3 Stunden waren es). Dann wurde auch schon gepackt - also vor allem gut angepackt - und der ganze Kram vom Parkplatz runter (100 m), zum Festivaleingang (100 m), das ganze Gelände entlang bis zur Nähe des Bühneneingangs (gefühlte 10.000 m) geschleppt. Das ganze 2 oder 3 mal laufen und man ist gut platt. Aber die Plätze in der ersten Reihe muss man sich auch erarbeiten. Wir fanden dann einen schönen Zeltplatz mit ausreichend Platz für unsere Zelte und den Pavillon und Möglichkeit für späterkommende 17-jährige mit ihren Zelten wiederum. Zelte und Pavillon waren dann auch recht fix aufgebaut, aber die Schlepperei der ganzen Ernährungseinheiten (Raviolidosen) brauchte halt doch seine Zeit. Ich glaub kurz nach 21 Uhr waren wir dann endgültig fertig und konnten guten Gewissens die Einweggrills anwerfen.
Im Lauf des weiteren Abends schlossen wir dann auch die Bekanntschaft unserer nördlichen Zeltnachbarn. Das waren 3 lustige Bayern (Flo, Dominik und Andi - die Namen konnte ich mir wirklich leicht merken!), die jeden Tag ein Stück besser gemacht haben, allein durch ihren Dialekt. "Leckts min Oarsch!" - Herrlich! unsere Zeltnachbarn im Westen waren nicht so der Bringer. Nachdem ich meine Mühe hatte unseren Platz gegen sie zu verteidigen und es dank Unterstützung dann doch schaffte, sprachen sie kein Wort mehr mit uns. Nun gut. Die Nachbarn im Süden waren noch ne Runde dekadenter als wir: Doppelpavillon und Strohballen konnten nicht mal wir bieten. Von denen haben wir aber auch nicht viel mitbekommen. Ganz im Gegenteil dann die Nachbarn gen Osten! Ich mag die Kaiser Chiefs, hätte sie auch gern auf dem Festival gehabt. Aber vielleicht war es besser, dass sie nicht da waren, denn beim aktuellen Hit "Ruby" hätte es vielleicht zu Ausschreitungen kommen können. Denn diese Nachbarn befanden sich quasi genau hinter meinem Zelt, es waren ca. 20 Leute. Die waren glaub ich schon nett und cool drauf. Aber sie wollten immer nur "Ruby" hören. Und sie hörten es! Immer wenn es kam wurde herzhaft miteingestimmt (Ruby Ruby Ruby Ruby - ah aha ahaaaa) und bei Dauerrotation ließ man auch beim sechsten Mal nicht nach. Morgens, mittags, abends: "Spiel mal "Ruby"!"
Sonst ein cooler Platz: wenige Meter zu den Dixies, aber weit genug um keine negativen Folgen resultierend aus dieser Nähe zu spüren. 50-100 m zu den Luxuseinheiten (Duschen, Klos, Waschbecken, Trinkwasser) und ein Blick auf die Bühne. Der Bühneneingang war auch nur 2 Gehminuten entfernt. Perfekt!
Freitag, 22.06.07
Wetter: Aufgewacht gegen 9 und umgeben von grau-weißen Schleierwolken. Irgendwann in der folgenden Stunde fing es dann auch an zu regnen. Zunächst annehmbar, alles okay solange es wieder aufhört. Nach einer Stunde werden pessimistische Stimmen laut. Ich sehe immernoch vorwärts, ansonsten tröstet mich der Gedanke an Regenschirm, Regenjacke und Regenhose - schließlich muss es ja einen Grund geben, warum ich soooo viele verschiedene Klamotten eingepackt hab (Regensachen für Regen, warme Sachen für Kalte, kurze Sachen für Sonne und alles in 3facher Ausfertigung falls man so viel schwitzt dass man sie mehrmals täglich wechseln muss - ja diese Tasche war verdammt schwer!). Nun gut, nach 2-3 Stunden hörte es dann tatsächlich auf zu regnen und zwar passend vor den ersten Bands. Der Zeltplatz sah dann erstmal so aus:
Ich hab mich dann noch mal ne Stunde ins Zelt verkrochen und war dann wieder fit als es losging zum Bühnengelände. So ein Nickerchen zahlt sich wirklich aus. Musikmäßig war der Freitag geprägt von viel Rumgerenne und heftigem Weinkonsum. Ganz ehrlich, es war evtl. ein bischen zu viel. ;o) Hab schon ein bissel was verpasst irgendwie. Aber das ist nicht so schlimm, da eh noch sooooviele Eindrücke hinterherkamen, hätt ich mir eh nicht merken können. Angefangen haben wir mit Virginia Jetzt!, dann rübergerannt zu den Manic Street Preachers, wieder rüber zu Less than Jake. Bei denen ging mal voll die Drecksau-Party ab. Es war nämlich so, dass ca. 50 m hinter den Bühnen der Soundturm stand und dazwischen verlief ein abgesperrter Graben, der das Publikum also in 2 Hälften teilte. Und da der Untergrund dank des Starkregens so aussah
konnte man sich PRIMA mit Matsch und Grasresten bewerfen, was wirklich eifrig betrieben wurde. Auch die Band blieb nicht verschont, machte sich dann aber irgendwann einen Spaß draus. "Do you think Incubus (Marilyn Manson etc.) would play on this stage? Noooooo. All other bands are pussies!!!! And what about the people in the back? All pussies!" So dass dann der Matschkrieg nicht mehr nur zwischen links- und rechtsseitigem Publikum tobte sondern der ganze Mist auch nach hinten flog. Was fürn Spaß. Leckts min Oarsch! Doch weiter rüber zu Incubus. Sehr süßer Sänger - auch in Realität. Ansonsten wurde der Hört-sich-wirklich-an-wie-auf-Platte-Test bestanden und man konnte danach mal eine kleine Ess- und ja Trinkpause einlegen. Darüber hab ich dann die Editors verpasst, also ich hab sie halt gehört aber hingehen wollte man nicht mehr, schade im Nachhinein. Außerdem standen wir ja bereit für Marilyn Manson, aber den hab ich auch nicht mehr ganz gerafft... Hat aber die anderen auch nicht so angesteckt, und da "Heart-shaped glasses" (das neue Lied ist gar nicht so schlecht, das haben alle gesagt) nicht unter den ersten 5 Liedern waren sind wir dann doch wieder rüber zu Me first and the Gimme Gimmes gegangen, die wirklich alle möglichen Lieder sehr lustig gecovert haben. Da kam schon Stimmung auf, aber an Less than Jake kamen sie nicht ganz ran. Vielleicht waren wir (eher ich) schon zu platt. Ansonsten ein spaßiger erster Matsch- und Regentag!
Samstag, 23.06.07
Wetter: Schon in der Nacht rüttelte es ordentlich am Zelt, aber durch die Oropax merkt man bei dem Blutzustand eh nix mehr. Gott schütze die Oropax. Aber irgendwann ließen die komischen Inhalte meines Blutes ja auch in ihrer Wirkung nach und ich merkte, dass es total windig ist. Zu windig zum weiterschlafen, also geht man halt mal raus und guckt ob alles in Ordnung ist. Es fühlte sich dann doch recht frisch an. Ich schätze mal 15 Grad und Windstärke 8 oder mehr. Die ersten Pavillone wurden zumindest schon mal zerlegt (vom Wind) und neben meinem Zelt lag ein einsames Innenzelt. In der Nacht kamen wohl auch schon ein paar Schweizer vorbei, die dann überlegten, ob das ihr Zelt sei oder ob ihres nicht doch schon einen Kilometer weiter sein müsste.
Irgendwann ließ der Wind aber auch ein bischen nach und nach einem kurzen Regenschauer gab es einen fantastischen Regenbogen
Also konnte man doch recht locker mal zu den Bands gehen, außerdem war sogar der Matsch auf einen erträglichen Zustand getrocknet. Achja, Gott schütze auch Aspirin. Denn nach einem Nickerchen ging es dann gegen 6 mal los mit Kings of Leon, die ein wirklich gutes Konzert hinlegten. Sehr coole Ausstrahlung und perfektes Zusammenspiel, außerdem hat dieser Sänger einfach mal ne sehr ausgeprägte Stimmt, das Gekrächze bei "Charmer" war einfach ansteckend (und auch wie auf Platte...). Auf meiner persönlichen Liste am Ende das viertbeste Konzert. Aus dem stressigen Freitag hatte ich dann ja auch 2 Sachen gelernt. Erstens, zuviel Rennerei macht keinen Spaß, Spezialisierung statt Generalisierung passt mir dann doch lieber. Zweitens, nüchterner machts mehr Spaß, zumindest ein bischen nüchterner! Also verzichtete ich auf Juliette and the Licks (das auf was man "verzichtet" hört man ja trotzdem noch entfernt und siehts auf Leinwänden) und wir warteten auf Sonic Youth, die mir persönlich aber nicht so viel gaben. Überall lese ich heute gute Kritiken, aber mich haben sie nicht gepackt, vielleicht hör ich die auch einfach zu wenig. Placebo haben wir uns dann auch noch fast komplett angeschaut, aber ich merke schon wie mein Gedächtnis wieder schwindet. Ich weiß aber noch, dass ich das Konzert gut fand. Ich bin aber auch froh, nicht im Dezember zum Konzert in Mannheim gerannt zu sein, denn ich glaube es hätte sich nicht ganz gelohnt. Aber ich kann sagen, dass ich Placebo dann doch noch gesehen hab. Eigentlich waren wir aber nur bei Placebo um einen Platz für Pearl Jam zu sichern.
In der Pause hatten Dani und ich dann auch einen Spitzenplatz mittig vor der Bühne, aber alle anderen waren verschwunden (bei Dropkick Murphys oder sonstwo) und auch die Kommunikation mit meinen Nite-Club-Leuten klappte nicht ganz, so dass Dani und ich dann doch noch die anderen suchen wollten und dafür diesen Platz aufgaben. Aber weit weg mussten wir nicht und wir fanden Sebastian und Alex mit denen wir dann Pearl Jam genossen haben. Ja, Pearl Jam sind nach wie vor toll. Ich habe ja immer Angst, dass Bands die mir gefallen live schlecht sein könnten, aber Pearl Jam waren es nicht. Es gab eine Stunde lang "unbekanntere" Lieder zu hören, bis dann endlich die Masse befriedigt wurde und Sachen wie "Alive" und "Keep on rockin in the free world" gespielt wurden und das gesamte Publikum dann auch mal mitging. Das hätte das Publikum gerne auch schon früher tun können, aber sein Mit-Publikum kann man sich ja als Teil-Publikum nicht aussuchen. Insgesamt in meiner Liste das fünftbeste Konzert. Und obwohl Pearl Jam eigentlich Headliner waren kam doch noch eine Band nach ihnen und womit? MIT RECHT! Der gesamte Pearl-Jam-Pulk wanderte nach rechts um sich (nicht nur mangels Alternative ;) ) die Queens Of The Stone Age anzuschauen.
Da hatte ich mal wieder so einen Moment wo mir auffällt "Moment mal, du wusstest gar nicht wie die aussehen, aber sie entsprechen definitiv nicht dem was du dachtest, wie sie aussehen würden!" Irgendwie hatte Josh Homme was von Elvis. Aber die Musik nicht! Mein Gott, was waren die gut. Was kann der Mann singen, was beherrschen die ihre Sache! Das ist jetzt definitiv mal zwischenzeitlich meine neue Lieblingsband. Auf meiner persönlichen Liste der Top-Auftritte geht es jetzt doch etwas krude zu. Sie waren besser als Kings of Leon und Pearl Jam - ganz vorne dabei, aber da warten ja noch 3 Bands. Ich würde sagen, die Queens bekommen einen Ehrenplatz. Sie waren einfach so gut, dass sie nicht vergleichbar sind, mit den anderen. Punkt. *muss Queens hören - jetzt*
Sonntag, 24.06.07
Wetter: Wem es noch nicht in meiner bisherigen Schilderung auffiel, es gab 2 Tendenzen beim Wetter. Es wurde zunächst von Tag zu Tag erträglicher (Sturm - Starkregen - Wind), aber auch im Tagesverlauf besserte es sich an jedem Tag, so dass wir abends bei den Konzerten nie einen Grund zur Beschwerde hatten. Und diese Tendenz gipfelte im Sonntag, an dem fast ausschließlich die Sonne brutzelte, sich jeder einen Sonnenbrand wegholte, der das nicht schon am Samstag geschafft hatte (Grüße an Cathrin) und endlich die kurzen Sachen rauskommen durften.
Der Sonntag begann also extrem gut gelaunt (meinerseits zumindest) und die Queens-ige Stimmung hoffte darauf weiter hoch gehalten zu werden, denn der Sonntag versprach eine wahre Masse guter Bands. Doch zunächst musste der preußische Ordnungssinn herhalten und ich hab glaub ich als erste von uns mal angefangen die Sachen zusammenzupacken. Bei meinen Massen an Gepäck musste ich das aber auch um mit den anderen mitzukommen *G*. Also packten wir hübsch alles nach und nach zusammen um dann wieder der Schlepperei zu fröhnen. So eine Landebahn ist dann doch recht lang! Hach wie schön sich die Tasche in die sonnenverbrannten Schultern eingeschnitten hat! Und dann ging es gegen 15 Uhr mit kleinem Reisegepäck zum Bühnengelände, wo uns großartiges Erwarten sollte. Vor allem am Sonntag stapelten sich die populären Bands und überschnitten sich mit schöner Regelmäßigkeit. Eigentlich wollte ich ja gern Mogwai sehen, das hab ich aber nicht mehr geschafft, aber ich glaub soviel hab ich da nicht verpasst. Auf dem Weg zur Green Stage musste ich dann mal noch Modest Mouse ausblenden (hätt ich ja schon gern gesehen), denn Arcade Fire warteten. Von denen hab ich mir ja sehr viel erwartet, sie wurden auch angekündigt als "die Band, die unsere Herzen erwärmt". Und hier haben wir dann Platz 3 der besten Konzerte des Southside.
Was für eine tolle Band (der Teenie in mir sagt "was für ein süßer Sänger!"), was für eine warme Atmosphäre, was für ein freudiges Strahlen auf den Gesichtern überall. Haben mir wahnsinnig gut gefallen und der Band ging es glaub ich auch so. Danach gab es eine kleine Essenspause zu den Klängen von Bright Eyes und Bloc Party, wirklich gesehen haben wir die nicht, aber das was ich mitbekam war nett. Da hätte man aber auch wirklich das ganze Konzert sehen müssen und nicht nur die letzten 20 Minuten um etwas davon zu haben. Alsdann begann das Warten auf die Band, wo ich mich so gefreut habe, als ich sie auf dem Line-Up entdeckt hatte: Interpol. Doch zunächst gab es einen traurigen Moment zu verarbeiten, denn alle gedachten dem verunglückten Sani mit einer Schweigeminute und tobendem Applaus für die ehrenamtlichen Helfer, die uns das Festival ermöglichten. Es tat gut, auch mal an die Menschen zu denken, die so selbstlos dafür sorgen, dass alles reibungslos abläuft. Die Stimmung war dann natürlich ziemlich gedrückt und man fühlte sich irgendwie schlecht beim Gedanken daran, gleich wieder Party machen zu sollen. Aber mit Interpol kam definitiv die richtige Band und ihr neuer Song "Pioneer to the Falls" (rechtsklick - öffnen in neuem Tab) hat die Stimmung perfekt aufgefangen. Interpol kommen somit auf Platz 2 meiner besten Konzerte. Wie alle Bands wurde der Hören-sich-an-wie-auf-Platte-Test bestanden und sogar übertroffen. Ich liebe einfach diese melancholische Stimmung, die sie verbreiten. Und ich liebe es, wenn eine Band ihre Musik und die Liebe, die darin steckt, rüber bringen können. Ich könnt schon wieder heulen, so schön und doch traurig war es. Hört euch einfach mal das Lied oben an. Ich war somit endgültig glücklich. Interpol hatten mich nicht enttäuscht und nur das zählte in diesem Moment. Ich war glücklich und konnte die ganze Zeit innerlich nur seufzen. Doch da kam noch was... Zunächst gings wieder ans angefangene- und- bereits- voll- laufende- Konzerte schauen. Zum einen wären da die Fantastischen 4, die dafür gesorgt hatten, dass nur wenige Interpol anschauten und wir einen so tollen Platz hatten (der mir mein Gehör zerlegt hat). Eine Riesentraube war da vor der Green Stage, so dass wir zwar alles sahen, aber halt nicht wirklich drin waren im Getümmel. Aber die Fantas muss ich mir irgendwann auch mal voll angucken. Das find ich das tolle an so einem Festival, dass man es einfach so in Kauf nimmt sich Bands NICHT anzusehen, nach denen man sich im normalen Leben die Finger lecken würde! Nach den Fantas chillten wir noch zu den Klängen von Snow Patrol (hören sich auch an wie auf Platte - abgehakt) und dann suchten wir uns einen Platz für den Headliner des Sonntags - die Beastie Boys! Und da war ich ja eigentlich eher skeptisch gespannt, denn die Beastie Boys hab ich nie wirklich gehört und hab nicht verstanden, warum die denn Headliner sein sollen. Aber schon der Bühnenaufbau mit lustig geformten LED-Bildschirmen versprach einiges an Show. Und dann gings auch schon los! THERE AIN'T NO PARTY LIKE A BEASTIE BOYS PARTY!!!! Wie krass die abgegangen sind... wie übel die ansteckend waren... wie lustig... sensationell... es hat einfach nur übel gerockt und extrem viel Spaß gemacht! Definitiv Platz 1 auf der Beste-Konzerte-Liste, ohne Vorankündigung direkt an die Spitze geschossen, Beastie Boys kennen und lieben lernen! Ich hätt am liebsten den ganzen restlichen Abend spackig rumgepost und jeden Satz mit "YAAAAA!" beendet, aber irgendwie fehlen mir die Skills :o) Und die anderen haben komisch geguckt. :o) Nicht dass ich noch meine Freunde verliere, weil ich mich aufführe wir 20-Jahre-im-Geschäft-Hip-Hopper. Ich war total infiziert und bins immernoch, dabei hat Stefan doch noch gesagt "Aber Anke.... KEINEN HIPHOP!" - es tut mir leid - ich kann nicht anders. Ich muss die Beastie Boys lieben!
Der Rest ist Geschichte, nach dem Konzert gings ab nach Hause. Zunächst mussten wir zwar noch tatsächlich 45 Minuten warten bis wir vom Parkplatz runterkamen, aber das alles war nicht so schlimm, da es doch tatsächlich noch einmal anfing zu regnen und zwar als wir 5 Meter vom Ausgang entfernt waren. Danke Southside war toll mit dir! Danke für den nassen Abschiedsgruß, durch dich haben wir gelernt wieviel Spaß man mit Wetter haben kann!
<--- end of text ;o)
ankiejunkie - 25. Jun, 22:12
Cathrin (Gast) - 28. Jun, 13:41
Wow....
Danke Anke für diesen tollen Beitrag. Ich konnte mich gleich wieder ans Southside erinnern, als sei ich grad live dabei... :-D Nur waren wir wirklich bei Virginia Jetzt!?! Ich erinner mich nicht.... :-D Aber das könnte auch an dem "Wasser" gelegen haben..... *lach*
ankiejunkie - 28. Jun, 21:41
jap
Aber nur kurz, maximal 2 Lieder gaaanz am Anfang... Danach sind wir ne Runde durch den Matsch gestapft glaub ich ;o) und haben die die Buttons gekauft.
P.S. danke dass hier mal einer kommentiert... ich hab immer das Gefühl ins nichts zu schreiben...
P.S. danke dass hier mal einer kommentiert... ich hab immer das Gefühl ins nichts zu schreiben...
Lob und Trackback
http://www.blogpartei.de/2007/06/26/andere-eindruecke-vom-southside/