Sonntag, 13. August 2006

Wie Kino sein sollte

Wie oft schaut man US-Serien wie King of Queens, in denen die Hauptdarsteller an einem scheinbar langweiligen Abend ins Kino gehen und dann einen coolen Abend verleben. Sie gehen in volle Kinosäle, beladen mit unheimlich viel Popcorn auf dem Arm, setzen sich in bequeme Sessel mit viel Beinfreiheit. Das Publikum ist gut gemischt, aber eigentlich würden die Hauptdarsteller kein Wort mit den anderen Zuschauern wechseln, träfen sie diese im normalen Leben, an einem sagen wir mal Dönerstand. Das Personal im Kino sind normale Leute, die nicht besonders freundlich aber auch nicht wirklich kühl sind. Die Filmauswahl scheint in solchen Kinos auch noch etwas verlesener und nicht x-beliebig bestückt mit allem, was Hollywood eben so her gibt.
Und wenn der Film beginnt, heißt das Stichwort "Entertainment" und nicht "notgedrungene Stille um nicht aufzufallen" - das ganze Kino brüllt an lustigen Stellen und buht an allzu offensichtlich romantisch aufgezogenen Szenen. Kurzum: Jeder hat Spaß und muss sich nicht zurückhalten, man fühlt sich wohl, denn man weiß: jeder hier ist genauso drauf wie ich.

So einen Traum-Abend hatte die heutige Kino-Crew! Wir waren mal nicht in den Kino-Palästen der anliegenden Großstädte, in denen man abgefertigt und eingereiht wird. Wir hatten Karten, auf denen nicht mal stand, in welchem Saal der Film läuft, ebenso wenig wie Sitz- und Reihennummern. Aber wer braucht das auch schon, wenn offensichtlich jeder zwischen 16 und 25 aus 5 km Umkreis in denselben Film geht. Wir waren in Grünstadt!

Und falls die werten Leser meinen, ich hätte meine Beschreibung beliebig gewählt, NEIN, alles ist wahr. Von den Karten ohne nennenswerten Informationsgehalt, bis zu den Assis Jugendlichen, die uns vorm Döner das erste Mal aufgefallen sind, die sich dann auch prompt über die bevorstehende Sneak Preview unterhalten mussten, und die dann eine Reihe vor uns saßen. Was ich noch nicht näher ausgeführt habe, was aber dringend einer Würdigung bedarf, war der Anfang der Vorführung. In anderen Kinos läuft Musik und irgendwann beginnen dann auch die Werbung und die Trailer. Nicht so in Grünstadt: Dort kommt ein junger Mann, der sich dann erstmal rechtfertigt, warum er in der letzten Woche Garfield gezeigt hat (dafür kassierte er Beschwerden, aber die sich Beschwerenden wussten nicht, dass Garfield nur gewählt wurde, da er wiederum nicht dem Publikum französische Intellektuellenfilme zumuten wollte). Dann gab es noch eine kleine Tombola anhand der Ticketnummern, offensichtlich war dies die einzig sinnvolle Information auf den Zetteln - zu gewinnen gab es Popcorn und Eis. Und spätestens da denkt man sich: Sowas könnten sie in Mannheim auch mal machen!

Achja und als Film kam übrigens "Zum Glück geküsst", was typisches Hollywood-Teenie-Schnulzen-Kino war. Kein Gag wurde ausgelassen und der Film hatte keinen sonderlichen Tiefgang - aber er hat Spaß gemacht, da es im Saal wie gesagt eh nie still war.

Und achtet in Zukunft mal darauf, wie oft in Hollywood-Filmen gesagt wird "Wir heiraten!" während die Hand mit dem Ring stolz nach vorn gestreckt wird!
Canadafan - 14. Aug, 01:53

Und man beachte das ganze zum Preis von 4 Euro!!!

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